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Was ist ein Urostoma?

In diesem Abschnitt können Sie mehr Informationen über die Urostoma-Operation und das erfahren, was Sie vor Ihrer Operation erwarten können.

Das Urostoma

Bei der Operation wird eine Ableitung geschaffen, damit Ihr Urin durch eine kleine Mündung auf der Bauchdecke Ihren Körper verlassen kann. Diese Mündung oder Öffnung wird Stoma genannt. Ihre Ärztin / Arzt oder Ihre Stomatherapeutin / Stomatherapeut kann Ihnen die Gründe dafür erklären.
Der Operateur legt üblicherweise ein „Ileum Conduit“, wobei die Harnleiter von der Blase getrennt und in ein kurzes Stück des Dünndarms implantiert werden. Das eine Ende dieses Dünndarmsegmentes wird versiegelt, während das andere Ende durch die Bauchdecke an die Hautoberfläche geführt wird, um das Stoma zu bilden.

Ein Urostoma befindet sich normalerweise auf der rechten Seite Ihres Unterbauches.
Vor Ihrer Operation wird Ihre Ärztin / Arzt oder die Stomatherapeutin / Stomatherapeut die Stelle der geplanten Stoma-Anlage markieren. Es wird vorzugsweise an einer Stelle sein, die Sie sehen können, so dass Sie später die Stomabeutel einfach selber wechseln können. Manchmal erweist es sich jedoch während des Operationsverlaufs als nicht praktikabel, das Stoma genau in der vorher markierten Position anzulegen. Nach Ihrer Operation werden Sie merken, dass Sie keine Kontrolle mehr über die Harnentleerung haben, da das Stoma keine Muskeln besitzt. Der Urin läuft nun in den Beutel, ohne dass Sie den sonst üblichen Harndrang verspüren.

Wir sind hier, um zu helfen!

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Wie wird es aussehen und wie fühlt es sich an?

Ihr Stoma wird ein wenig wie die Innenseite Ihres Mundes aussehen und fühlt sich weich an. Seine Farbe ist blassrosa-rot und es sollte feucht sein. Das Stoma sollte wie ein kleiner Ausgiesser leicht von Ihrer Bauchdecke hervorstehen.

Das Stoma ist gefühllos und schmerzt nicht bei Berührung

Das Stoma besitzt keine Nerven und ist somit gefühllos. Eine Berührung des Stomas ist nicht schmerzhaft. Wahrscheinlich wird es nach der Operation noch geschwollen sein und sich erst nach einigen Tagen bis Wochen verkleinern. Es ist an den Rändern mit der Bauchdecke durch Nähte verbunden, die sich nach einer gewissen Zeit auflösen

Warum wird mir ein Urostoma angelegt?

Ihre Operation kann aus verschiedenen Gründen erforderlich sein, die Ihnen Ihre Ärztin / Arzt oder Ihre Stomatherapeutin / Stomatherapeut erklären wird. Bei vielen Patienten musste die Blase aufgrund einer Schädigung oder Krankheit entfernt werden.

Tragen einer Urostoma-Versorgung

Nach der Operation werden Sie einen Stomabeutel tragen, der Ihren Urin sammelt und über das Stoma auf Ihrer Bauchdecke befestigt wird. Diese Stomabeutel können problemlos unter Ihrer normalen Kleidung getragen werden.

Sie können unter verschiedenen Arten von Versorgungssystemen wählen. Es gibt einteilige Versorgungen und zweiteilige Versorgungen. Ihre Stomatherapeutin / Stomatherapeut kann Ihnen bei der Entscheidung helfen, welche Beutelausführung für Sie am besten geeignet ist. Alle Beutel haben einen Ablasshahn oder Verschlussstopfen, damit Sie den im Beutel gesammelten Urin in die Toilette ablassen können.

Die Beutel sind wasserdicht und brauchen zum Baden oder Duschen nicht abgenommen zu werden. Es liegt bei Ihnen, was Sie vorziehen.

Aufwachen nach der Operation

Wenn Sie nach Ihrer Operation aufwachen, tragen Sie schon einen Stomabeutel. Dieser wird höchstwahrscheinlich durchsichtig sein, damit die Ausscheidungen und das Stoma einfach kontrolliert werden können. Das Stoma ist zunächst noch geschwollen, wird jedoch in den nächsten paar Tagen bis Wochen kleiner werden. Es kann sein, dass sich noch Drainageschläuche an Ihrem Körper befinden. Das ist vollkommen normal. Auch kann es sein, dass kleine Röhrchen bzw. Stents gesetzt worden sind, die ca. 7 bis 10 Tage nach der Operation entfernt werden bzw. von selbst herausfallen.

Auch die Schläuche werden nach einer gewissen Zeit abgenommen, sobald sie nicht mehr erforderlich sind, was kaum Unannehmlichkeiten für Sie verursacht.

Nach Ihrer Operation werden Sie sich sehr müde fühlen und vielleicht eine Zeit voller unterschiedlicher Emotionen und Unsicherheiten durchleben. Dies variiert bei jedem Menschen, da wir alle verschieden sind. Berücksichtigen Sie, dass es eine Weile dauern wird, bis Sie wieder genesen sind. Sowohl körperlich als auch seelisch.

Wann beginnt mein Stoma zu arbeiten?

Ihr Stoma wird normalerweise direkt nach Ihrer Operation anfangen zu arbeiten. Die Stents bleiben noch für ca. 7 bis 10 Tage gesetzt. Anfänglich kann Ihr Urin eine leicht rötliche Farbe haben. Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Der Urin wird bald wieder eine normale Farbe annehmen. Ihr Urin wird zudem Darmschleim aus dem Stoma aufweisen.

Nach Ihrer Operation kann es manchmal zu Verstopfungen kommen. Es ist ganz normal, dass es zu einer gewissen Störung des Stuhlgangs kommt, was darauf zurückzuführen ist, dass bei diesem Operationsverfahren ein Teil Ihres Krummdarms benutzt worden ist. Sobald Ihre Därme wieder anfangen zu arbeiten, kann es kurzzeitig zu Durchfall kommen, aber auch das sollte sich bald wieder normalisieren.

Welche Versorgung muss ich tragen?

Nach Ihrer Operation tragen Sie zunächst einen durchsichtigen Beutel. Die Pflegefachpersonen werden den Beutel entleeren, bis Sie sich sicher genug fühlen, um dies selbst zu erledigen.

Ein Nachtdrainage Beutel, der grösser als ein normaler Urostoma Beutel ist, wird über Nacht angelegt, um den Urin aufzufangen.

Wechseln des Beutels

Nach einer Weile haben Sie schon Routine im Wechseln des Beutels. Ihr Stoma arbeitet tags- wie auch nachtsüber. Es ist vielleicht ratsam, den Beutel morgens zu wechseln, da zu dieser Tageszeit meist weniger Urin ausgeschieden wird.

Bevor Sie den Beutel wechseln, legen Sie sich alle benötigten Materialien zurecht:

      • Einen neuen, sauberen Beutel
      • Schere und Mess-Schablone (falls erforderlich)
      • Trockene unsterile Kompressen (Keine Watte oder Papiertaschentücher)
      • Warmes Wasser
      • Kleiner Müllbeutel

Vorbereiten des neuen Beutels

Ermitteln Sie die Grösse Ihres Stomas anhand der Mess-Schablone und schneiden Sie die Lochöffnung entsprechend aus. Es ist äusserst wichtig, dass die Öffnung Ihr Stoma passgenau umschließt, um das Risiko von Undichtheiten und Hautirritationen zu vermeiden. Ihre Stomatherapeutin / Stomatherapeut zeigt Ihnen gerne, wie dies zu tun ist.

Mit der Zeit wird es immer einfacher für Sie und Sie können Ihre Beutel auf die erforderliche Lochgrösse vorschneiden. Wenn Sie Ihre Stomabeutel bei uns bestellen, übernehmen wir gerne diese Arbeit für Sie.

    Entfernen des gebrauchten Beutels

    Lassen Sie den Inhalt des Beutels in die Toilette fliessen. Um den Beutel abzunehmen, fassen Sie die Lasche der Hautschutzplatte und halten mit der anderen Hand die Haut oberhalb des Stomas fest. Ziehen Sie nun den Beutel vorsichtig nach unten hin ab.

    Geben Sie den gebrauchten Beutel in einen kleinen Müllbeutel, bevor Sie diesen in den Abfall werfen. Reinigen Sie die Haut um das Stoma mit warmem Wasser und unsterilen Kompressen.

    Anlegen des neuen Beutels

    Achten Sie darauf, dass die Haut vollständig trocken ist, bevor Sie den neuen Beutel anbringen.

     

        1. Ziehen Sie die Schutzfolie von der neuen Hautschutzplatte ab
        2. Knicken Sie die Hautschutzplatte nach hinten ab, positionieren Sie die Beutelöffnung am unteren Stoma Rand und bringen Sie die Versorgung von unten nach oben an und streichen Sie sie mit den Fingern glatt
        3. Achten Sie auf einen faltenfreien Sitz der Versorgung

    Wie oft muss ich die Stomaversorgung wechseln?

    Der Beutel muss normalerweise 6 bis 8 mal pro Tag geleert werden. Ihre Stomatherapeutin / Stomatherapeut kann Sie beraten, wie oft der Beutel zu wechseln ist, da dies von Person zu Person variiert. Während der Nacht können Sie einen Nachtdrainagebeutel anlegen, damit Sie nicht zum Entleeren des Beutels aufstehen müssen.

    Entsorgung von Stomabeuteln

    Entleeren Sie den Inhalt in die Toilette und geben den Beutel in einen kleinen Müllbeutel, bevor Sie ihn in den Abfall werfen. Werfen Sie einen benutzten Beutel nicht in die Toilette.

     

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    Harnwegsinfekte

    Nach einer Urostomie besteht für Sie ein grösseres Risiko für Harnwegsinfektionen. Es ist daher sehr wichtig, dass Sie jeden Tag viel Wasser trinken, um eine Dehydration zu vermeiden.
    Die empfohlene Menge beträgt 2 bis 3 Liter pro Tag.

    Ein dunkler Urin weist gewöhnlich darauf hin, dass Sie an einer Dehydration leiden und Sie mehr Flüssigkeit zu sich nehmen sollten. Ist Ihr Urin trüb, kann das ein Zeichen für eine Harnwegsinfektion sein. Sie sollten Ihre Ärztin / Arzt aufsuchen, die aus Ihrem Stoma eine Urinprobe entnehmen werden. Es ist auch möglich, dass Ihr Urin Darmschleim enthält, was aber völlig normal ist.